DE2819862C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Spreizdübel zum Einführen und
hintergreifenden Befestigen in Platten, Wänden, Hohlkammer
steinen und dgl., Hohlräume aufweisenden Bauteilen, mit
Flanschteil, Schaftteil und biegsamen Spreizarmen, wobei
mittels Gelenken im mittleren Längsbereich der Spreizarme
Stege angeordnet sind, die biegsam miteinander in Verbindung
stehen und wobei in Ausgangslage die Stege mit den Spreiz
armen an ihren Gelenken gegeneinander weisende spitze Winkel
bilden und die Gelenke sich hierbei in größtem Abstand von
einander befinden.
Dübel der in Rede stehenden Art werden insbesondere an Bau
teilen verwendet, welche Hohlräume aufweisen. Unter solchen
Bauteilen werden beispielsweise, Platten, Wände, Hohlkammer
steine und dergleichen verstanden. Zur Befestigung werden
die Dübel durch eine im Bauteil vorhandene Aufnahmebohrung
hindurchgeführt, und danach werden durch besondere Maßnahmen
die am Dübel vorhandenen Spreizarme aufgeweitet. Diese Spreiz
arme kommen an der Rückseite des Bauteiles zur Anlage und
schaffen dadurch das für die Verankerung erforderliche Wider
lager.
Bei einem Großteil der für die geschilderten Anwendungs
fälle in Frage kommenden, aus Kunststoff bestehenden Dübel
sind zwei Spreizarme mit Stegen verbunden. Bei einem aus der
DE-OS 27 41 061 bekannten Dübel ist an den freien Enden der
Spreizarme ein Gelenk zur Verbindung mit den Stegen vorhan
den. Bei einem aus der DE-OS 22 01 058 (Fig. 7) bekannten
Dübel sind die Stege im mittleren Längsbereich der Spreizar
me mit diesen verbunden. In beiden bekannten Fällen sind die
Stege ihrerseits biegsam miteinander verbunden.
In der Einführstellung, in welcher diese bekannten Dübel in
die Aufnahmebohrung des Bauteiles eingeführt werden, sind
die Spreizarme unter Zwischenlage der Stege zusammengeklappt,
wobei Spreizarme und Stege im wesentlichen parallel zueinan
der verlaufen. Der zwischen den Spreizarmen und den Stegen ge
bildete Winkel bleibt im wesentlichen gleich. Die Verbindungs
stelle der beiden Stege befindet sich in dieser Lage innerhalb
des der Einführrichtung abgewandten Endbereiches der Spreizarme.
Das Aufweiten der Spreizarme nach Einführen des Dübels in
die Aufnahmebohrung, erfolgt durch Einwirken einer den Schaft
teil des Dübels durchgreifenden Spreizschraube oder eines
Hilfswerkzeuges auf die Verbindungsstelle der Stege, wobei
die Verbindungsstelle in Einführrichtung nach vorne versetzt
wird. Nach Überschreiten einer neutralen Mittellagestellung
wird eine Selbstverriegelungsstellung erreicht. In dieser
Stellung verbleiben die Spreizarme aufgrund der sich gegen
einander abstützenden Stege in ihrer aufgeweiteten Veran
kerungsstellung und dies selbst nach Entfernen der Spreiz
schraube oder des Hilfswerkzeuges.
Um bei den genannten Dübeln eine sichere Verankerung zu er
zielen, ist es erforderlich, daß Spreizarme, Stege und
Schaftteil aufeinander abgestimmt sind. Dies hat zur Folge,
daß ein bestimmter Dübeltyp sich nur für bestimmte Bauteile
eignet. Bei der Befestigung in Bauteilen mit Hohlräumen muß
dementsprechend die Tiefe der Hohlräume bereits vorbekannt
sein und analog der Plattenstärke auf den zur Anwendung ge
langenden Dübeltyp abgestimmt sein.
Sofern der Hohlraum zu tief liegt oder die Plattenstärke zu
groß ist, lassen sich die Spreizarme nicht soweit aufweiten,
daß die neutrale Mittellage überschritten wird. Die Veranke
rung wird dadurch unzureichend. Bei zu geringer Plattenstärke
oder zu wenig tief liegenden Hohlräumen kann sich der Dübel
nach Aufweiten der Spreizarme in axialer Richtung bewegen und
das Bohrloch derart ausreiben, daß die Qualität der Veranke
rung erheblich vermindert wird. Falls der Dübel in einem Bau
teil den Hohlraum verfehlt und damit ins volle Material zu
liegen kommt, kann auch die geringste Verankerung nicht zu
stande kommen, da sich die Spreizarme durch die Spreizschraube
oder ein diese Funktion erfüllendes Hilfswerkzeug nicht auf
weiten lassen.
Bei einer Verankerung dieser Dübel in einem Bauteil unter
Überschreiten der neutralen Mittellage der Stege und Spreiz
arme, ist ein Zusammenklappen der Spreizarme nicht mehr mög
lich. Es entsteht dadurch der Nachteil, daß sich die Dübel
vom Bauteil nicht mehr entfernen lassen und dies unabhängig
davon, ob eine Spreizschraube vorhanden ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Spreizdübel
zu schaffen, welcher sich ohne Hilfswerkzeuge sowohl zur
hintergreifenden Befestigung als auch zur Befestigung in
Vollmaterial eignet und sich gegebenenfalls wieder entfernen
läßt.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die
Spreizarme mit dem Schaftteil verbunden sind, so daß die
Stege an den zur Dübelachse hin gerichteten Innenseiten
der Spreizarme angreifen und daß in Einführstellung die
Gelenke unter Öffnung des Winkels auf etwa 180° einander
angenähert sind.
Beim erfindungsgemäßen Dübel stehen die Spreizarme in Aus
gangslage in einem Winkel von etwa 180° zueinander. Die an
den Spreizarmen angelenkten Stege bilden zusammen mit den
Spreizarmen in dieser Stellung gegeneinander weisende spitze
Winkel. Zum Einführen in die Aufnahmebohrung der Bauteile
werden die Spreizarme unter Öffnung des Winkels zwischen
Spreizarmen und Stegen auf etwa 180° einander angenähert,
wodurch sich ebenfalls die Stege samt den die Verbindung mit
den Spreizarmen schaffenden Gelenken aufeinander zubewegen.
Die Verbindungsstelle der beiden Stege verlagert sich dabei
in Einführrichtung des Dübels.
Sobald der Dübel nach Abschluß des Einführvorganges im Bau
teil seine endgültige Lage erreicht hat, weiten sich die
Spreizarme aufgrund der Eigenelastizität des Anwendung fin
denden Kunststoffes wieder auf und nähern sich der Ausgangs
lage, soweit dies durch den im jeweiligen Bauteil vorhandenen
Hohlraum möglich ist, sofern es sich beim Bauteil um eine
Platte oder ein Teil mit einem ausreichend großen Hohlraum
handelt und die Tiefe des Hohlraumes bzw. die Stärke der Platte
in etwa der Länge des Schaftteils entspricht, können die
Spreizarme vollumfänglich in ihre Ausgangslage zurückfedern.
Falls die Plattenstärke bzw. die Tiefe des Hohlraumes größer
als die Länge des Schaftteiles ist, federn die Spreizarme
nur zum Teil zurück, ist kein Hohlraum vorhanden, so daß es
sich bei der Aufnahmebohrung um eine Vollbohrung handelt,
verbleiben die Spreizarme in ihrer Einführstellung.
Für alle geschilderten Anwendungsfälle wird für die schluß
endliche Verankerung eine Spreizschraube, z. B. in Form einer
üblichen Holzschraube, in den Dübel eingetrieben, wobei diese
nach Durchgreifen des Schaftteiles mit der Verbindungsstelle
der Stege in Eingriff gerät. Zu diesem Zwecke ist an dieser
Verbindungsstelle vorzugsweise eine Durchgangsbohrung vorhan
den, in welcher sich die Spreizschraube selbst ein Gewinde
schneidet. Durch den Angriff der Spreizschraube an der Verbin
dungsstelle der Stege werden die Spreizarme gegen die Rück
seite des Bauteiles gepreßt, wodurch die schlußendliche
Verankerung des Spreizdübels zustande kommt. Für diese Veran
kerung ist es unerheblich, ob sich die Spreizarme vollständig
oder nur teilweise in ihrer Ausgangslage zurückweiten lassen.
Ebenso wird eine ausreichende Verankerung erreicht, wenn die
Spreizarme durch die Spreizschraube über ihre Ausgangslage
hinaus zurückgeweitet werden, dies beispielsweise bei Anwen
dungsfällen, wo die Plattenstärke bzw. die Tiefe der Hohlräume
geringer als die Länge des Schaftteiles ist. Überdies hat
der erfindungsgemäße Dübel den Vorteil, daß auch in Voll
bohrungen eine ausreichende Verankerung erzielt wird, wobei
in diesen Fällen die Spreizschraube die einander gegenüber
liegenden Spreizarme und Stege in der Weise aufweiten, wie
dies bei einer Spreizhülse herkömmlicher Kunststoffspreizdübel
erfolgt.
Da, wie geschildert, die eigentliche Verankerung erst durch
das Eintreiben der Spreizschraube erfolgt, weist der erfin
dungsgemäße Dübel weiterhin den Vorteil auf, daß er nach
Entfernen der Spreizschraube ohne weiteres vom Bauteil wie
der entfernt werden kann. Zu diesem Zwecke klappen beim Ein
wirken von Kräften auf den Dübel entgegen der Einführrichtung
die Spreizarme in ihre Einführstellung zurück.
Gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist an der
Verbindungsstelle der beiden Stege eine koaxial zum Schaft
teil angeordnete Einführungsbuchse vorgesehen. Diese Führungs
buchse dient der verbesserten Führung der Spreizschraube und
ermöglicht eine bessere Kraftübertragung, indem ermöglicht
wird, daß die Spreizschraube über mehrere Gewindegänge mit
der Verbindungsstelle der Stege in Eingriff steht.
Zur Verbesserung der Führung der Spreizschraube, insbeson
dere in jenen Anwendungsfällen, wo die Spreizarme nicht oder
nur wenig in ihre Ausgangslage zurückgeweitet werden, ist an
den Stegen seitlich je eine wechselseitig angeordnete, in
Längserstreckung gerichtete Versteifungsrippe angeordnet. In
Einführstellung des Dübels bilden dadurch die Stege ein an
nähernd geschlossenes Profil, welches einem seitlichen Ver
laufen der Spreizschraube entgegenwirkt.
Eine zweckmäßigerweise am Schaftteil angeordnete, gegen die
Verbindungsstelle der beiden Stege weisende Verlängerung
schafft eine Begrenzung um ein übermäßiges Zurückweiten
der Spreizarme über ihre Ausgangslage hinaus zu verhindern.
Dies ist insbesondere in jenen Fällen von Bedeutung, wo die
Plattenstärke oder die Tiefe der Hohlräume wesentlich ge
ringer als die Länge des Schaftteiles ist.
Die Erfindung soll nunmehr anhand von sie beispielsweise
wiedergebenden Zeichnungen näher erläutert werden, und zwar
zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht in teilweise geschnittener
Darstellung des erfindungsgemäßen Dübels in
Ausgangslager,
Fig. 2 den Dübel gemäß Fig. 1 in Draufsicht,
Fig. 3 eine Seitenansicht in teilweise geschnittener
Darstellung des Dübels gemäß Fig. 1 in Ein
führstellung.
Wie die Fig. 1 bis 3 zeigen, besteht der Dübel im wesentlichen
aus einem Flanschteil 1, einem Schaftteil 2, Spreizarmen 3, 4
und Stegen 5, 6. An der Verbindungsstelle der beiden Stege 5, 6
ist eine koaxial zum Schaftteil angeordnete Führungsbuchse 7
vorgesehen. Während das Schaftteil 2 von einer Bohrung 8
durchsetzt ist, weist die Führungsbuchse 7 eine Bohrung 9
auf. Das Schaftteil 2 weist ferner eine gegen die Führungsbuch
se 7 weisende Verlängerung 10 auf, welches ebenfalls von
der Bohrung 8 durchsetzt ist. Wie insbesondere auch Fig. 2
zeigt, sind am Außenumfang des Schaftteiles 2 beispielsweise
vier mit dem Flanschteil 1 verbundene Drehsicherungsflügel 11
angeordnet. Die Stege 5, 6 sind über die Führungsbuchse 7
miteinander gelenkig verbunden.
Mit den Spreizarmen 3, 4 sind die Stege 5, 6 über Gelenke
12, 13 verbunden. Wechselseitig ist an den Stegen 5, 6 seit
lich je eine Versteifungsrippe 5 a, 6 a angeordnet.
Die Fig. 1 und 2 zeigen den erfindungsgemäßen, aus Kunst
stoff bestehenden Spreizdübel in seiner Ausgangslage. Diese
Ausgangslage nimmt der Dübel nach Einführen in ein solches
Bauteil ein, wo ein ausreichender Hohlraum zur Verfügung
steht und die Tiefe des Hohlraumes bzw. die Plattenstärke
gleich oder kleiner als die Länge des Schaftteiles 2 ist.
Zum Verspreizen des Dübels wird nach Einführen desselben in
das Bauteil eine an sich bekannte und daher zeichnerisch
nicht dargestellte Spreizschraube in die Bohrung 8 des Schaft
teiles 2 getrieben. Der über die Bohrung 8 hinausgehende
Teil der Spreizschraube durchsetzt nach weiterem Eintreiben
auch die Bohrung 9 der Führungsbuchse 7, wo durch die ent
stehenden Gewindeausgänge eine axiale Festlage erfolgt. Das
weitere Eintreiben der Spreizschraube hat zur Folge, daß
die Führungsbuchse 7 sich entgegen der Einführrichtung
verschiebt und über die Stege 5, 6 die Spreizarme 3, 4 gegen
die Rückseite des Bauteiles treibt, bis diese an diesem satt
zur Anlage kommen. Eine Überspreizung, beispielsweise bei
zu geringer Plattenstärke oder bei leichtem Verbiegen der
Spreizarme 3, 4 wird dadurch verhindert, daß in einem
solchen Extremfalle die Führungsbuchse 7 mit der Verlängerung
10 zur Anlage kommt.
Sofern die Plattenstärke oder die Tiefe des Hohlraumes grö
ßer als die Länge des Schaftteiles 2 ist, kann sich der ins
Bauteil eingeführte Dübel nur unvollständig in seine Ausgangs
lage zurückweiten. In einem solchen Falle bilden die Spreiz
arme 3, 4 gegen die Führungsbuchse 7 hin einen Winkel, wel
cher kleiner als 180° ist. Die schlußendliche Verspreizung
erfolgt wiederum im vorerwähnten Sinne, wobei auch nach An
pressen der Spreizarme 3, 4 an die Rückseite des Bauteiles
der genannte Winkel beibehalten wird.
Fig. 3 zeigt den erfindungsgemäßen Spreizdübel in Einfüh
rungstellung. In diese Einführstellung wird der Dübel von Hand
aus der den Fig. 1 und 2 entnehmbaren Ausgangslage geklappt.
Von der Einführstellung federt der Dübel, wie erwähnt, je
nach Beschaffenheit des Bauteiles mehr oder weniger in seine
Ausgangslage zurück. Falls das Aufnahmeteil keine Hohlräume
aufweist und es sich bei der Aufnahmebohrung um eine Voll
bohrung handelt, verbleibt der Dübel in der in Fig. 3 ge
zeigten Stellung. Auch in dieser Stellung ist der Dübel mit
tels einer bekannten Spreizschraube aufspreizbar, wobei so
wohl Spreizarme 3, 4 als auch Stege 5, 6 wie die Wandungen
eines herkömmlichen Kunststoffspreizdübels wirken und eine
rein radiale Ausdehnung erfahren. Die an den Stegen 5, 6
wechselseitig angeordneten Versteifungsrippen 5 a, 6 a verhin
dern ein Verlaufen der Spreizschraube in Richtung quer zu
den Spreizarmen 3, 4 bzw. zu den Stegen 5, 6. Das Verlaufen
der Spreizschraube ist aber spätestens dann unterbunden,
wenn diese in die Bohrung der Führungsbuchse 7 eingreift.
Claims (4)
1. Spreizdübel zum Einführen und hintergreifenden Be
festigen in Platten, Wänden, Hohlkammersteinen und
dgl., Hohlräume aufweisenden Bauteilen mit Flansch
teil, Schaftteil und biegsamen Spreizarmen, wobei
mittels Gelenken im mittleren Längsbereich der
Spreizarme Stege angeordnet sind, die biegsam mit
einander in Verbindung stehen und wobei in Ausgangslage
die Stege mit den Spreizarmen an ihren Gelenken gegen
einander weisende spitze Winkel bilden und die Gelenke
sich hierbei in größtem Abstand voneinander befinden,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Spreizarme (3, 4) mit dem Schaftteil (2) verbunden
sind, so daß die Stege (5, 6) an den zur Dübelachse
hin gerichteten Innenseiten der Spreizarme (3, 4) an
greifen und daß in Einführstellung die Gelenke (12,
13) unter Öffnung des Winkels auf etwa 180° einander
angenähert sind.
2. Dübel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an
der Verbindungsstelle der beiden Stege (5, 6) eine ko
axial zum Schaftteil (2) angeordnete Führungsbuchse (7)
vorgesehen ist.
3. Dübel nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Stege (5, 6) seitlich je eine wechsel
seitig angeordnete, in Längserstreckung gerichtete Ver
steifungsrippe (5 a, 6 a) aufweisen.
4. Dübel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Schaftteil (2) eine gegen die Verbin
dungsstellen der beiden Stege (5, 6) weisende Verlänge
rung (10) aufweist.
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