DE19532521C2 - Anti-Wheelie-System - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein einspuriges Kraftfahrzeug nach dem Oberbe
griff des Patentanspruchs 1.
Bei Kraftfahrzeugen der eingangs genannten Art, insbesondere bei
Motorrädern mit ihrer hoher spezifischen Antriebsleistung, kann es beim
starken Beschleunigen, insbesondere in den niedrigen Getriebestufen
aufgrund des hohen Antriebsdrehmoments zu einem Aufbäumen des
Fahrzeugs oder gar zu einem Abheben des Vorderrads von der Fahrbahn
kommen. Dies kann insbesondere für einen ungeübten Fahrer zu einem
Verlust der Kontrolle über das Fahrzeug führen, was mit einer entspre
chend hohen Unfallgefahr verbunden ist.
Aus der DE 35 42 353 A1 ist ein Motorrad mit einer Verbundluftfede
rung zur Begrenzung der Nickbewegungen des Motorrads beim Bremsen
und Beschleunigen bekannt. Hierdurch lassen sich zwar die ebenfalls
störenden Nickbewegungen des Motorrads beim Beschleunigen oder
Bremsen in einem gewissen Umfang reduzieren, ein Abheben des Vor
derrads von der Fahrbahnoberfläche ist bei dem aus dieser Druckschrift
bekannten Motorrad jedoch aus physikalischen Gründen nicht möglich,
da dort keinerlei Einrichtungen zur Einflussnahme auf das Antriebs
drehmoment vorgesehen sind.
Ferner ist aus der älteren DE 195 31 742 A1 ein Zwei- oder Dreiradfahrzeug
bekannt, dessen Vorderradausfederung überwacht wird, wobei beim
Überschreiten eines vorgegebenen Ausfederwegs die Leistung oder das
Drehmoment des Antriebs reduziert wird. Dies ist jedoch nachteilig
insofern, als durch die bekannte Reduzierung der Antriebsleistung oder
des Antriebsdrehmoments ein starkes Aufbäumen oder gar Abheben des
Vorderrads von der Fahrbahnoberfläche nicht mit Sicherheit verhindert
werden kann. Denn durch die bekannte Einrichtung kann das Antriebs
moment nicht in allen Fahrzuständen, beispielsweise nicht beim sehr
starken Beschleunigen schnell genug beziehungsweise in ausreichendem
Maße reduziert werden, insbesondere ist dort ein für die sichere Unter
bindung des Abhebens des Vorderrads von der Fahrbahnoberfläche
beispielsweise gegebenenfalls notwendiges Abbremsen des Hinterrads
nicht möglich.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es die Aufgabe der vorlie
genden Erfindung, ein einspuriges Kraftfahrzeug zu schaffen, bei dem
ein Aufbäumen des Fahrzeugs sowie ein nachfolgendes Abheben des
Vorderrads von der Fahrbahnoberfläche mit Sicherheit verhindert wird.
Diese Aufgabe wird durch ein einspuriges Kraftfahrzeug nach der Lehre
des Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche.
Das Kraftfahrzeug der Erfindung weist zunächst in an sich bekannter
Weise eine federnde Vorderradaufhängung sowie eine ABS-Bremsanlage
auf. Erfindungsgemäß ist der Ausfederweg der federnden Vorderradauf
hängung durch einen Sensor erfassbar, und es wird bei Überschreitung
eines vorgegebenen Ausfederwegs das wirksame Drehmoment des Fahr
zeugantriebs durch Eingriff der ABS-Bremsanlage reduziert. Auf diese
Weise kann das Antriebsmoment durch die ABS-Bremsanlage in sehr
kurzer Zeit sehr stark reduziert werden. Insbesondere kann das Antriebs
drehmoment durch die ABS-Bremsanlage auf Null reduziert oder sogar
negativ werden. Durch das negative Antriebsdrehmoment am Hinterrad,
was mit anderen Worten einem Abbremsen des Fahrzeugs über das
Hinterrad entspricht, kann ein drohendes Abheben des Vorderrads von
der Fahrbahnoberfläche unter allen Fahrzuständen mit Sicherheit verhin
dert werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird bei
Überschreitung eines vorgegebenen Ausfederwegs eine elektrische
Drosselklappenstelleinrichtung in Leerlaufstellung gebracht. Hierdurch
lässt sich gleichzeitig mit dem Eingriff der ABS Bremsanlage die An
triebsleistung beziehungsweise das Antriebsdrehmoment zusätzlich
reduzieren.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
wird ein mechanischer oder elektronischer Kontaktgeber als Sensor zur
Messung des Ausfederwegs der Vorderradaufhängung verwendet. Der
mechanische oder elektronische Kontaktgeber ist hierbei in oder auf
einem Gleitrohr der Teleskopgabel der Vorderradaufhängung anordenbar
und schließt in einer definierten Position der Teleskopgabel im Gleitrohr
einen Stromkreis. Auf diese Weise wird eine einfache und verlässliche
Erfassung des Ausfederwegs der Vorderradaufhängung des einspurigen
Kraftfahrzeugs erreicht.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Schalt
funktion zur Ansteuerung der ABS Bremsanlagen in Abhängigkeit vom
Ausfederweg der Vorderradaufhängung durch einen vorzugsweise am
Lenkergriff angeordneten Schalter abschaltbar. Hierdurch wird es dem
Fahrer ermöglicht, den Eingriff der ABS-Bremsanlage, beispielsweise in
besonderen Fahrsituationen, nach Wunsch zu verhindern beziehungswei
se manuell abzuschalten.
Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der Abstand
zwischen Fahrbahnoberfläche und Hinterradaufhängung durch einen
vorzugsweise mittels Infrarot berührungslos arbeitenden Entfernungs
messer erfassbar. Dabei wird die Schaltfunktion zur Ansteuerung der
ABS-Bremsanlage in Abhängigkeit vom Ausfederweg der Vorderradauf
hängung beim Überschreiten eines bestimmten Abstands zwischen
Fahrbahn und Hinterradaufhängung abgeschaltet. Gemäß einer besonders
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist hierzu der Ausfederweg
der Hinterradaufhängung durch einen Sensor erfassbar. Dabei wird die
Schaltfunktion zur Ansteuerung der ABS Bremsanlagen und/oder der
Drosselklappenstelleinrichtung in Abhängigkeit vom Ausfederweg der
Vorderradaufhängung bei einer Überschreitung eines vorgegebenen
Ausfederwegs der Hinterradaufhängung abgeschaltet.
Hierdurch lässt sich ein dann unerwünschtes Ansprechen der ABS-
Bremsanlage verhindern, wenn sowohl die Vorderradaufhängung als auch
die Hinterradaufhängung vollständig ausgefedert sind, beziehungsweise
wenn sowohl Vorderrad als auch Hinterrad des einspurigen Kraftfahr
zeugs zu gleicher Zeit keinen Fahrbahnkontakt besitzen, wie es bei
spielsweise bei einem Sprung des Motorrads der Fall ist.
In der Fig. 1 ist in der Mitte und rechts daneben eine Teleskopgabel bzw. eine
Gabelhälfte im Längsschnitt bei leicht belasteter Gabeltragfeder - also im normalen Fahrt-
bzw. Belastungszustand - dargestellt.
In diesem normalen Einfederungszustand verbleibt der federbelastete Schaltriegel dieses
teleskopgabelinternen Schaltimpulsgebers noch in seiner Ausgangsstellung da ja das
eingefederte Gabelrohr (Standrohr) mit dem unterhalb arretierten hydraulischen
Stoßdämpfer der anliegenden Spitze dieses Schaltelements lediglich eine
hydraulikölgeschmierte Gleitfläche bietet.
Der Schaltimpulsgeber selbst ist beispielsweise mit zwei äußeren vertikal angeordneten
Befestigungsschrauben - an einem beliebigen Gabelgleitrohr - in einer derart spezifischen
vertikalen Position arretiert, bei der dieser Schaltriegel ca. 5-3 mm vor dem definitiven
Ausfedern des betreffenden Gabelrohres den Schaltriegel bis auf Kontakt-
Anschlagstellung einschwenken läßt (siehe äußere rechte Darstellung).
Die vom Steuergerät angelegte Steuerspannung (im mA-Bereich) kann nun auch wieder
zum Steuergerät zurückfließen, wonach dasselbe blitzschnell die Funktionsauslösung
einleitet, d. h. beide Fahrzeugräder abbremst und den Frischgasstrom durch Eingriff ins
Motormanagement abdrosselt.
Dieser hier dargestellte teleskopgabelinterne mechanische Impulsgeber, bzw. dessen
Schaltriegel, kann dabei durch eine spezifisch zugemessene Einschlitzung ins Gabelinnere
ein- und ausschwenken, wodurch er allerdings auch mit Hydrauliköl in Berührung
kommt.
Damit diese Flüssigkeit nicht auch den seitlich am Schaltriegel (welcher aus
abriebresistentem Kunststoff - z. B. Teflon - besteht) arretierten - aus vergütetem
Federstahl bestehenden - Kontaktgeber beaufschlagt, ist das Gehäuse dieses Impulsgebers
in zwei (hier nicht ersichtliche) gegeneinander abgedichtete Führungskammern unterteilt
(siehe Fig. 3).
Der Impulsgeber kann darüberhinaus auch extern am Gabelgleitrohr (siehe Fig. 3) diese
spezifisch definierte Kontaktabgabe steuern, wobei er auch elektronische Schalt- bzw.
Kontaktelemente beinhalten könnte.
Oben rechts ist eine Motorrad-Zweiarm-Hinterradschwinge dargestellt, deren zentrales
Federbein ebenfalls mit einem internen - wie hier dargestellt - oder externen (siehe Fig.
3) Schaltimpulsgeber zum Zwecke der definitiven Ausfederungssignalisierung ausgestaltet
sein könnte.
Bei Verwendung eines internen Schaltimpulsgebers - wie hier dargestellt - liegt die Spitze
des federbelasteten Schaltriegels bei normal eingefederter Schwinge lediglich an den sich
vertikal bewegenden Arbeitskolben des Stoßdämpfers an, welcher zu diesem Zwecke
seitlich eine spezifisch verlängerte vertikale Gleitfläche aufweisen muß, damit der
Schaltriegel nicht beim extremen Einfedern - in diesem Falle - unter dem Arbeitskolben
einschwenken kann (siehe linke Schnittdarstellung).
Die jeweils zu dem Stoßdämpfer des Federbeins geführten Hinweislinien zeigen dabei die
etwaige Positionierung des Impulsgebers (welcher hier auch elektronischer Bauart sein
könnte) am bzw. im Dämpferrohr in dem zu diesem Zweck leicht vergrößerten
Zwischenraum zur Schraubenfeder des Federbeins.
Bei einem Sprung mit dem Motorrad federt die Hinterradschwinge vollständig aus (siehe
unterste Schwingenarmstellung), da sie ja nunmehr auch die Gewichtskraft des
aufgehängten Hinterrades sowie dessen Antriebseinheit zu "tragen" hat.
Genau und erst in dieser hängenden Schwingenposition gerät der Schaltriegel bzw. dessen
Kontaktgeber in Kontaktanschlagstellung (siehe rechte Schnittdarstellung), und die vom
Steuergerät bisher nur anliegende Steuerspannung kann - wie beim Teleskopgabel-
Schaltimpulsgeber - wieder zurückfließen.
Hierdurch wird, wie bei der Infrarotsensor-Abstandsüberwachung, welche eine
Alternative zu dieser Kontaktgeberversion darstellt, ebenfalls eine Funktionsauslösung
durch den Teleskopgabel-Kontaktgeber (siehe S-T-O-P) verhindert bzw. durch eine
steuergerätinterne Sperrfunktion nicht wirksam werden.
Definitiv sei hierzu noch die alternative Möglichkeit erwähnt, in einer ebenfalls
spezifischen Vertikalposition einen nockengeschalteten Kontaktgeber nebst Nockenstab
(siehe Fig. 3) zwischen Dämpferrohr und Schraubenfeder zu arretieren, welcher dann
gleichfalls diesen zweiten externen Steuergerät-Stromkreis beim definitiven Ausfedern
überbrücken könnte.
Auf der linken Seite dieser Figur ist die Arretierung der rückwärtigen Infrarot-
Fahrbahnabstandsüberwachung am Bremsenträger des Hinterrades beispielhaft
dargestellt. Sobald das Hinterrad durch einen Sprung usw. den Fahrbahnkontakt verliert,
erhält das Steuergerät durch die daraus resultierende Abstandserweiterung von den
Infrarot-Sensoren unverzüglich ein verändertes Spannungssignal und blockiert - wie
schon erwähnt - die Abbrems- und Frischgasdrosselfunktionen bzw. präventiert deren
Wirksamwerden.
Die dabei verwendeten Infrarot-Sensoren-Module können in der Art, wie sie schon bei
PKW-Einparkhilfen Verwendung finden, für diese vertikale Fahrbahn-Distanzmessung
gleichfalls verwendet werden.
In der Fig. 2 ist das schaltungstechnische Funktionsprinzip dieses kombinierten
Motorrad-ABS/AWS-Systems anhand einer Funktionsübersicht dargestellt.
Auf der linken Seite ist dabei die Integration dieser Systemkombination an einem
Motorrad beispielhaft dargestellt.
Daraus geht u. a. auch die etwaige Positionierung aller systemeigenen Elemente sowie der
reale schaltungstechnische Verlauf der Kabelzuführungen heran. Das Steuergerät könte -
wie hier zu sehen ist - im Sitzbankhöcker integriert sein, die beiden ABS/AWS-
Druckmodulatoren horizontal nebeneinander hinter dem Antriebsaggregat (Motor)
positioniert und der oder die Drosselklappen-Stellmotor(en) - wie hier ersichtlich - am
Antriebsaggregat selbst installiert sein.
Des weiteren sind hier die schaltkreisgemäßen Kabelzuführungen zu dem
Schaltimpulsgeber am Gleitrohr der Teleskopgabel (welcher hier in der
teleskopgabelinternen Kontaktgeberversion dargestellt ist), sowie zu der
Kippschalterschaltbrücke, welche z. B. am rechten Lenkergriff installiert die Funktion des
AWS-Systems zusätzlich zu dem ABS-System zu- bzw. - abschalten kann, ersichtlich.
Auf der rechten Seite sind alle systemeigenen Schalt- und Funktionselemente dieses
kombinierten ABS/AWS-Systems in einer schaltplangemäßen Übersicht dargestellt.
Das funktionstechnisch erweiterte ABS-Steuergerät erhält folgende hiermit einsehbare
Informationen:
- - von den Drehzahlsensoren der beiden Räder (v/h) die Drehzahl bzw. Drehzahl änderung - daraus jeweils abgeleitet: Verzögerung, Beschleunigung und Schlupf
- - den an den Druckmodulatoren beider voneinander unabhängigen Bremsen jeweils eingesteuerten Bremsdruck
- - Stellung des Zünd-Start-Schalters: Ein/Aus
- - von der Infrarot-Hinterrad-Abstandssensorik die Distanz des ungefederten Hinterrad-Bremsträgers oder der Hinterradschwinge vertikal zur Fahrbahn oder von dem alternativ hierzu an einem oder dem hinteren Federbein installierten mechanischen/elektronischen Federwegkontaktgeber
- - Stellung des Teleskopgabel-Impulsgebers (bei Kippschalterstellung des Lenkergriffes auf "Ein"), d. h. ob der im mA-Bereich vom Steuergerät abgeleitete Steuerstromkreis durch diesen Impuls- bzw. Kontaktgeber unterbrochen ist (normale Fahrtstellung) oder infolge eines überdimensio nierten Antriebsmoments durch dieserhalb nahezu vollständig ausgefederter Teleskopgabel geschlossen wurde.
- - bei Funktionsauslösung - also Steuerstromrückfluß zum Steuergerät - werden durch Spannungsimpulse an die Druckmodulatoren der beiden Radbremsen die Räder optimal und schlupffrei abgebremst sowie der Frischgasansaugweg oder die Frischgasansaugwege durch Ansteuerung des Drosselklappen- Stellmotors (siehe oben) bis auf Leerlaufstellung verschlossen, bis dieser externe Steuerstromkreis infolge der daraus resultierenden Einfederung der Teleskopgabel wieder durch den besagten Teleskopgabelschalter unterbrochen wird.
Das herkömmliche ABS-Relais und ABS-Warnelais sowie die nachgeschaltete
Kombiinstrument-Warnlampbeschaltung könnte durch eine Funktionsüberwachung des
schaltungstechnisch angegliederten AWS-Systems ergänzt werden.
In der Fig. 3 ist links beispielhaft die etwaige Ausführung und positionelle Anordnung
der zusätzlichen Kontaktbrücke bzw. des Ein/Aus-(Kipp)schalters dargestellt, welcher
zusätzlich den Steuerstrom-Stromkreis unterbrechen bzw. schließen kann und somit als
Betätigungsschalter für dieses AWS-System fungiert.
Rechts daneben ist eine Telelever Vorderradaufhängung mit Zentralfederbein dargestellt,
bei der die Vordergabel nur noch zur Radführung, nicht aber auch zur Abfederung dient.
Bei dieser Teleskopgabel-Version könnte ebenfalls sowohl ein interner als auch - wie hier
dargestellt - ein externer Schaltimpulsgeber installiert werden.
Letzterer wäre hier allerdings praktikabler, da die Gabel-Gleitrohre sich weiter nach oben
erstrecken und daher der Nockenstab dieses externen Kontaktgebers besonders kurz
gehalten werden kann, außerdem kommt dies auch der Ästhetik zugute, da der obere
Gleitrohrbereich, insbesondere bei Sporttourern, ohnehin von der Verkleidung verdeckt
ist.
Sollte hier dennoch die Installation eines internen Impuls- bzw. Kontaktgebers den
Vorrang haben, so wäre dessen vertikale Arretierungsposition wesentlich weiter unten zu
finden.
Die genaue Vertikalposition würde sich wie bei intern gefederten Teleskopgabeln aus der
gewünschten Kontaktüberbrückung ca. 5-3 mm vor dem definitiven Herausteleskopieren
des jeweiligen Standrohres aus dem Gleitrohr ergeben.
Da diese beiden lediglich ineinander verschiebbaren Gabelrohre nicht mit Hydrauliköl
befüllt sind, macht es sich daher auch nicht notwendig, den Schaltriegel gegen den
Kontaktgeber sonderlich abzudichten, wie es ja bei intern gefederten Teleskopgabeln
erforderlich ist.
Die unterhalb danebenliegende Abbildung zeigt den beispielhaften inneren Aufbau eines
solchen externen mechanischen Impuls- bzw. Kontaktgebers mit vertikal
durchschiebbarem Nockenstab.
Der Nockenstab gleitet dabei im normalen Fahrbetrieb an der permanent anliegenden
Kontaktfeder des oberen Überbrückungskontaktes auf und ab (A).
An diesem Kontakt liegt die besagte Steuerstromspannung des Steuergerätes - nach dem
Einschalten der Zündung - fortwährend an.
Wird nun dieser an dem beweglichen Gleitrohr arretierte Schalter vom Gleitrohr in die
Position gebracht, welche ca. 5-3 mm vor dem definitiven Auseinanderteleskopieren der
Teleskopgabel liegt, so berührt der metallische segmentierte Nocken die zweite, bisher
freihängende Kontaktfeder (Bewegungsrichtung "B"), und der Steuerstromkreis ist, da er
durch das untere spezifisch bemessene metallische Segment des Nockenstabes (welcher
einen nichtleitenden Kunststoffschaft hat) überbrückt wurde, geschlossen, bis die
Abbrems- und Frischgasdrosselfunktionen dieses Systems das erneute Wiedereinfedern
der Teleskopgabel bewirkt haben. Dabei muß die schalterinterne Führung dieses Stabes
sowie dessen metallisches Kontaktsegment nebst den metallisch beaufschlagten
Kontaktfedern den potentiellen in Sekundenbruchteilen sich wiederholenden
Schaltintervallen ausreichend in Punkto Abrieb- und Elastizitätsresistenz entsprechen.
Anhand der oberen Explosionsdarstellung eines teleskopgabelinternen Impulsgebers wird
der elementare Aufbau dieses Schaltelements, welches unterhalb zum Vergleich noch
einmal zusammengesetzt zu sehen ist, im Schrägbild ersichtlich.
Hierdurch werden u. a. die zwei obligaten Hydraulikölabdichtungen einsehbar, welche
zum einen das Schaltergehäuse nach außen abdichten - siehe Profildichtung (z. B. aus
Gummi oder Kork bestehend) und zum anderen die zwei Führungskammern des
Schaltergehäuses gegeneinander abdichten, damit der aus Federstahl bestehende
eigentliche Kontaktgeber nicht mit dieser gabelinternen Flüssigkeit beaufschlagt wird.
Links oberhalb ist die beispielhafte Arretierung dieses eigentlichen Kontaktgebers auf dem
gleichprofilierten Schaltriegelwellen-Endstück mittels einer die halbrunde
Mitnehmeraussparung des Kontaktgebers durchlaufenden Verschraubung dargestellt.
Das Anschlußkabel, an welchem die Steuerspannung des Steuergerätes permanent
anliegt, sollte - wie hier zu sehen ist - möglichst angelötet werden, da Gleitrohre der
Teleskopgabel alle potentiellen durch die Fahrbahn hervorgerufenen Stoßschwingungen
empfangen, welche mit der Zeit etwaige Steckkontakt-, ja vielleicht sogar
Schraubkontaktverbindungen unterbrechen würden.
Das gleiche gilt auch für den statischen kontaktempfangenden Impulsgeberkontakt.
Diese Erfindung machte sich notwendig weil gerade leistungsstarke Motorräder dazu
neigen, bei überdimensioniertem Antriebsmoment dem Vorderrad den Fahrbahnkontakt
zu verwehren, was bislang hauptsächlich bei Anfahrten oder extremen Beschleunigungen
in Kurven zu Unfällen führte.
Claims (6)
1. Einspuriges Kraftfahrzeug mit einer federnden Vorderradaufhän
gung und einer ABS-Bremsanlage,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ausfederweg der Vorderradaufhängung durch einen Sensor
erfaßbar ist und bei Überschreitung eines vorgegebenen Ausfeder
wegs das wirksame Drehmoment des Fahrzeugantriebs durch Ein
griff der ABS-Bremsanlage reduziert wird.
2. Einspuriges Kraftfahrzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Überschreitung eines vorgegebenen Ausfederwegs ein
elektrische Drosselklappenstelleinrichtung in Leerlaufstellung ge
bracht wird.
3. Einspuriges Kraftfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Sensor zur Messung des Ausfederwegs ein mechanischer
oder elektronischer Kontaktgeber verwendet wird, der im oder auf
einem Teleskopgabel-Gleitrohr der Vorderradaufhängung angeord
net ist und in einer definierten Position der Teleskopgabel im
Gleitrohr einen Stromkreis schließt.
4. Einspuriges Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schaltfunktion zur Ansteuerung der ABS-Bremsanlage in
Abhängigkeit vom Ausfederweg der Vorderradaufhängung durch
einen am Lenkergriff angeordneten Schalter abschaltbar ist.
5. Einspuriges Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand zwischen der Fahrbahn und der Hinterradaufhän
gung durch einen Infrarot-Entfernungsmesser erfaßbar ist und die
Schaltfunktion zur Ansteuerung der ABS-Bremsanlage in Abhän
gigkeit vom Ausfederweg der Vorderradaufhängung bei Über
schreiten eines bestimmten Abstands zwischen Fahrbahn und Hin
terradaufhängung abgeschaltet wird.
6. Einspuriges Kraftfahrzeug nach Ansprüche 1 bis S.
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ausfederweg der Hinterradaufhängung durch einen Sensor
erfaßbar ist und die Schaltfunktion zur Ansteuerung der ABS-
Bremsanlage und/oder der Drosselklappenstelleinrichtung in Ab
hängigkeit vom Ausfederweg der Vorderradaufhängung bei Über
schreitung eines vorgegebenen Ausfederwegs der Hinterradaufhän
gung abgeschaltet wird.
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DE19532521A Expired - Fee Related DE19532521C2 (de) | 1995-09-02 | 1995-09-02 | Anti-Wheelie-System |
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